Präsenzdienst für beide Geschlechter. Hintergrund ist der Mangel in den zivildienststellen und auch im Katastrophenschutz. zusätzlich empfinde ich es als Mann mittlerweile diskriminierend, dass nur die männlichen Staatsbürger zwangsverpflichtet werden und die Frauen eine freiwillige Möglichkeit haben. Wir sind im 21. Jahrhundert, gleiches Recht für alle!
Zusätzlich könnten die Frauen, die statistisch gesehen sowieso in die Zwangslage kommen sich um ihre Eltern zu kümmern schon mal Erfahrungen und Informationen bekommen wie Laienpflege funktioniert, um dann nicht kaputt zu gehen, oder auf der anderen Seite ist ein durchmischtes Heer auch sehr effizient, siehe Israel.
...moreDas System ist aus meiner Sicht eher problematisch. warum?
die Versorgung der Kranken und Hilfsbedürftigen wäre eigentlich Bundesangelegenheit. es ist aber so dass die Länder sehr viel macht ausüben und sinnlose Verordnungen abgeben und die einzelnen Interessensfraktionen wie Ärztekammer und ÖGB zusammen mit der Politik pakln (Fraktionswesen im ÖGB und damit politischer Druck auch auf die Interessensvertreter) bzw manche Gruppen (Ärztekammer) ihre Macht erhalten wollen. Somit kommen notwendige sinnvolle Reformen nicht zu Stande. Eine davon wäre die Novellierung des GUKG gewesen eine andere die Gesetzgebung der Primary Healthcare Center)
Das GUKG hätte das Gesundheitsystem entlasten sollen. Dies geht aber nur wenn die Berufsgruppen die billiger, aber qualitativ hochwertig am Klienten arbeiten, auch freie Hand haben. Das hat die Ärztekammer zusammen mit dem ÖGKV völlig verkackt. Die Pflegeberufe haben weiterhin keine frei Hand bei der Mitbestimmung des Therapieangebotes (bsp. Wundmanagment und Medikationsverordnung) Die Novelle hat nur vorgesehen mehr Menschen schneller auszubilden, aber ohne Wissensvertiefung. Am Ende leidet der Patient/Klient an einem überforderten und erschöpften Personal (betrifft alle Berufsgruppen). Sehen sie sich die Jobangebote im ejobroom des AMS an. Nur mehr Pflegeassistenz, da sie schlichtweg billiger sind. Diese Leute genießen nur eine kurze Ausbildung und müssen teils mit kritischen Patienten in einem unsicheren Umfeldern arbeiten (bsp Hauskrankenpflege und Tracheostomaversorgung)
Ein wichtiger Punkt ist die Kosteneffizenz. Windeln kosten Geld, Therapien kosten Geld, Diagnosen kosten Geld. Es ist eine traurige Realität, dass in unserem System Menschen wirklich ausrechnen müssen, wie oft sie ihre Windel bei Inkontinz wechseln, da die Kassen nur gewisse Kontingente zur Verfügung stellen. Braucht ein Klient mehr, muss er aus eigener Kasse zahlen. Erklären sie mal Oma/opa Mustermann, dass man erst in 4 stunden seine Windel wieder wechselt, weil er/sie sonst nicht genug windeln für die Woche hat. (Im Krankenhaus ist das etwas anders als in der Hauskrankenpflege. Dieses Beispiel betrifft die Menschen, die zu Hause sind)
Aber damit nicht genug. Die Krankenhäuser werden nach dem sogenannten LKF Modell (Leistungsorientierte Krankenanstalten Finanzierung) bezahlt. Das bedeutet, dass die medizinische Leistung Geld bringt, aber nicht der Betreuungsaufwand. An einem Beispiel sieht das so aus: Opa/Oma Mustermann sind dement und auf einer Geriatrie untergebracht. sie sind inkontinent, schwer verwirrt, vielleicht sogar aggressiv vielleicht haben sie einen Darminfekt und sind exikiert, also "nur" multimorbid. Sie haben einen hohen Betreuungsaufwand, verbrauchen viel an Personalressource, Zeit und Kraft. Auf der anderen Seite haben sie einen akuten Blindarmdurchbruch eines Schülers. Er hat einen kurzen medizinischen Aufenthalt 1/2h-1h OP eine Woche aufenthalt, ist selbstständig und nach wenigen Tagen wieder draußen. Wer glauben sie bringt dem Krankenhaus mehr Geld ein.
Richtig der Blinddarm!!!
Der Alte Mensch ist aufgrund der geringen erbrachten medizinischen Leistung ein Abschreibposten. Traurig aber Wahr, die Pflege und Betreuung unserer Alten ist nicht so wichtig wie das schnelle aufschneiden und zunähen eines gesunden Menschen in einer Akutphase.(festzuhalten dass es hier um die Finanzierung nicht das überleben geht, da brauchen wir gar nicht reden) Hier braucht es neue Rechnungsmodelle, um beiden Klienten eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Dafür müssten aber die Ärzte teils auf Kassenverträge verzichten und Macht aufgeben. Schlimmer noch die Länderfürsten müssten nachdenken wie das besser zu machen ist.
Ich kann diese Liste gerne weiterführen, aber mir geht die zeit aus.
Zum Schluss muss ich sagen, dass uns heute schon der Nachwuchs für die Krankenbetreuung fehlt und wir sehr schnell eine Idee brauchen um dieses System zu retten. Eins ist klar, billig wird das nicht. Sehr problematisch ist es aber nicht, denn immerhin haben wir "noch" ein System, dass jeden Menschen betreut. Ob gut oder schlecht sei dahingestellt. Aber so wie jetzt können wir das System nicht mehr lange aufrechterhalten und was dann passiert wäre ein horrorszenario.
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